Einleitung
Das Bedürfnismodell der Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens (AEDL)
Im Folgenden möchten wir beschreiben, worum es uns in der Pflege geht.
Krohwinkels Modell der Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens zählt zu den sogenannten Bedürfnismodellen. Bei diesen Modellen steht der Mensch mit seinen (Grund-) Bedürfnissen sowie deren Befriedigung im Zentrum pflegerischer Handlungen. Ist der Mensch nicht mehr in der Lage diese Bedürfnisse selbst zu befriedigen, benötigt er Pflege.
Die Bedürfnisse/Gewohnheiten, Fähigkeiten//Ressourcen und die Probleme, Ursachen und Symptome werden in 13 Bereiche (siehe "Inhalt") untergliedert. Es handelt sich hierbei um 12 Aktivitäten des Lebens sowie die existentiellen Erfahrungen des Lebens. Diese werden in drei weitere Bereiche untergliedert.
Das Bedürfnismodell ist positiv formuliert: Die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Menschen werden aus gesundheitsorientierter Sicht dargestellt. Dahinter steht die Absicht, den Pflegenden die gezielte Suche nach den Fähigkeiten/Ressourcen und deren Förderung als primäre Aufgabe bewusst zu machen.
Die Probleme, Ursachen und Symptome ("Wie zeigt sich das Problem?") bilden die sogenannten Pflegediagnosen.
Erst die Feststellung der Fähigkeiten und die der individuellen Bedürfnisse/Gewohnheiten ermöglichen den Pflegenden, einen individuellen Pflegeplan zu erstellen. Daher müssen die individuellen Ressourcen in die Pflegemaßnahmen integriert werden. Der Bewohner ist in die Planung mit einzubeziehen, da seine individuellen Bedürfnisse maßgebend sind. Kann der Bewohner sich nicht zu seinen Bedürfnissen äußern, werden Angehörige miteinbezogen und/oder der/die Pflegende versucht anstelle des Bewohners, die Wünsche/Bedürfnisse zu formulieren. Dabei spielen sowohl die lebensgeschichtlichen Erfahrungen/Prägungen als auch die nonverbale Kommunikation des Bewohners eine entscheidende Rolle.
Im Folgenden soll eine exemplarische Operationalisierung des Bedürfnismodells vorgenommen werden, d.h. es wird aufgezeigt, welche konkreten Aktivitäten und Erfahrungen zu den 13 Bereichen gehören. Zu all diesen Bereichen werden Probleme, Ursachen, Symptome (Pflegediagnosen) und Fähigkeiten/Ressourcen bzw. Gewohnheiten/Wünsche/Bedürfnisse erhoben.